Garten am Landratsamt nach Marianne Cope benannt
Die in Heppenheim geborene und in St. Peter getaufte Maria Anna Barbara Koob wanderte 1840 in die USA aus. Dort trat sie dem Dritten Orden der Franziskanerinnen in Syracuse in der Nähe von New York bei und wählte den Ordensnamen Marianne. Ihr Nachname Koob wurde in Cope anglisiert. Sie war eine moderne und patente Frau, die schnell Führungspositionen in den ordenseigenen Krankenhäusern und im Orden selbst einnahm. Von 1883 bis zu ihrem Tod 1918 widmete sie sich den exilierten Leprakranken in Honolulu und auf der hawaiianischen Insel Kalaupapa (Halbinsel von Moloka‘i). Sie selbst erkrankte nie an der tödlichen Krankheit und wird auf Hawaii noch heute als „Mutter von Moloka‘i“ verehrt.
Nun wird auch an öffentlicher und zentraler Stelle in ihrer Heimatstadt der 2012 Heilig gesprochenen Ordensschwester gedacht. In der Kirche St. Peter, wo ihr Taufstein noch vorhanden ist, gibt es bereits eine Gedenktafel und eine von Pfarrer Herd gespendete Statue am Marienaltar. Marianne war eine Pionierin und entwickelte unter anderem neue Krankenhaushygieneregeln. Im Umgang mit den Kranken war es ihr besonders wichtig, ihnen ihre Menschenwürde zurück zu geben, auch wenn die Gesellschaft sie bereits aufgegeben hatte. Sie war mutig und schreckte nicht vor einem Leben im Dienst der Nächstenliebe zurück, auch wenn dies ein Leben mit Totkranken bedeutete. In unserer Lebenssituation in Zeiten der Corona-Pandemie ist die Denk- und Handlungsweise Marianne Copes insbesondere im Hinblick auf die Hygienekonzepte wichtiger und aktueller denn je. Auch solle die Ehrung der Ordensschwester aufzeigen, welch wichtige Rolle Frauen seit jeher in der Gesellschaft innehaben, so Bürgermeister Burelbach.