Bereits vor 2000 Jahren pflanzten die Römer die ersten Weinreben auf die sonnenbeschienenen Hügel der „strata montana“. Funde einer römischen Villa im Norden Heppenheims bestätigen das. Heute sind mildes Klima, landschaftliche Schönheit, erhabene Burgen und mittelalterliche Städtchen die Markenzeichen dieses Weinanbaugebietes entlang der Bergstraße.
Mit einer Rebfläche von 180 Hektar ist Heppenheim die größte Weinstadt an der Bergstraße und dem seit 1971 selbständigen Weinbaugebiet Hessische Bergstraße zugehörig. Die Hessische Bergstraße gehört mit knapp 441,50 ha zusammen mit Sachsen zu den beiden kleinsten unserer 13 deutschen Anbaugebiete. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass auf einer sehr kleinen Fläche mit vielen unterschiedlichen Böden eine große Rebsortenvielfalt angebaut wird. Rund 75 Prozent davon sind Weißweine und etwa 25 Prozent Rotweine.
Die Buntsandsteinböden des Schlossberges, sowie des Steinkopfes bringen fruchtig elegante Rieslingweine hervor, für die die Bergstraße berühmt ist. Auf den lösshaltigen Böden im Süden der Stadt gedeiht ein feuriger und kräftiger Spätburgunder Rotwein. Probieren sollte man auch den Roten Riesling, eine fast vergessene Weinsorte. Dieser fruchtige Weißwein, der bereits im Mittelalter an der Bergstraße getrunken wurde, entsteht in Heppenheim auf ganz natürlichem Weg aus roten Trauben. Erst 2002 wurde die Urform des Rieslings in Hessen amtlich zugelassen. Bereits 22 ha sind in Heppenheim damit bepflanzt.
Weinbau direkt im Weinberg erleben kann man auf dem 23 km langen Weinlagenwanderweg oder auf dem 6,9 km langen „Erlebnispfad Wein & Stein“. Auf rund 70 Informationstafeln zu den Themen Weinbau, Bodenarten und regionale Flora und Fauna lässt sich viel Wissenswertes entdecken.