Siegfriedbrunnen

Im Nibelungenlied finden sich einige Hinweise darauf, dass die Quelle (auch Brunnen), an der Siegfried beim Trinken ermordet wurde, ein um 1200 existierender realer Ort hier auf dem Gebiet des Kreises Bergstraße, sein könnte. Die stärkste Position in der Diskussion um den echten Siegfriedbrunnen nimmt heute die Stadt Heppenheim ein.

In der Handschrift C, der zwar ursprünglich ältesten aber jüngeren überarbeiteten Textfassung des Nibelungenliedes, wird sogar direkt auf die Gründung der Nebenstelle des Kloster Lorsch durch Uta von Calw Bezug genommen. In den anderen Handschriften ist nicht vom Odenwald sondern von der Jagd von Worms aus über den Rhein in den Wasgenwald die Rede. „Wasen“ bedeutet feuchte Wiesen, also wird hier von einem auenartigen Wald gesprochen. Dieser Hinweis auf einen „Werder“ würde auf das Weschnitzgebiet zwischen Rhein und Odenwald in den vergangenen Jahrhunderten passen.
Im Nibelungenlied heißt es, dass Siegfrieds Leichnam über Nacht nach Worms gebracht wurde und die Gesellschaft bis zur Frühmesse dort ankam. Von allen angeblichen Siegfriedquellen passen bei der Heppenheimer Quelle die Entfernungsverhältnisse am besten, so dass die Jagdgesellschaft zu Pferd wegen des Leichnams langsam reitend und mit Rheinüberquerung einen guten Tagesritt gebraucht haben muss.

All diese Punkte werden von Walter Hansen in seinem Buch „Wo Siegfried starb und Kriemhild liebte“ dahingehend interpretiert, dass er den Heppenheimer Siegfriedbrunnen als den Ort ansieht, der „gerade am meisten der Mordstelle entspricht, wie sie der Dichter im Nibelungenlied beschreibt“.

Der Siegfriedbrunnen befindet sich im Kreuzungsbereich Mozartstraße/Tiergartenstraße.