Kleine Bach

Der Gasse „Kleine Bach“, 1480 erstmals erwähnt, erinnert an den ehemals dort verlaufenden Stadtbach. Man muss sie sich wegen ihrer Enge und des Bachs als ehemals dunkel und unwegsam vorstellen: Kein Wunder, dass sich viele Sagengeschichten wie z.B.  die des zottigen Bocks, der Kindern immer die Milchkanne umstieß, um diese Gasse ranken. Das Haus Nr. 3 wurde 1791 von der jüdischen Gemeinde als Synagoge, Schule und Lehrerwohnung erbaut. Die Rundfenster im Giebel waren ursprünglich mit Davidsternen in farbigem Glas geschmückt. Nach dem Bau der neuen Synagoge am Starkenburgweg (1900 eingeweiht, 1938 zerstört) wurde das Haus verkauft und vom neuen Eigentümer zu Wohnzwecken umgebaut. Heute befindet sich hier eine Malschule.
Das Obergeschoss des Hauses Nr. 12, um 1560 errichtet, wurde wegen des Baus einer Tiefgarage 1994/95 auf ein benachbartes Grundstück transloziert und später zurückversetzt. Im Museum sind Bilder ausgestellt die zeigen, wie das Haus vollständig an einem Kran hängt. Das etwa 1422/23 entstandene Haus Nr. 14 ist das älteste noch erhaltene Fachwerkhaus der Stadt. Wegen des Baus der Tiefgarage für das benachbarte Hotel war es abgebrochen und für einige Zeit zerlegt aufbewahrt worden, um anschließend (1998/99) am gleichen Platz wieder aufgestellt zu werden.
Zwischen der Kleinen Bach und der Siegfriedstraße liegt auch der ehemalige Sickinger Hof. Zu sehen ist das Wohnhaus eines am Rand der Altstadt gelegenen Adelshofs, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht (ein Burglehen der Boos von Waldeck, später der von Sickingen). Die Hofanlage umfasste früher auch Wirtschaftsgebäude. Das an die Siegfriedstraße versetzte sogenannte Sickinger Tor bildete früher die Einfahrt von der Altstadt zum Hof.